Dankbarkeit ist die Macht!
Dankbarkeit ist die Macht!
„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ hat schon Francis Bacon festgestellt, und an diesem Wochenende habe ich es mal wieder „live“ erlebt und bin noch ganz erfüllt und aufgeladen von der Energie.
Was ist passiert?
Januar 2021, der Corona Lockdown war in vollem Gange, explodierte plötzlich ein neues Social Media Phänomen in Deutschland: Social Audio nennt sich dieses und „Clubhouse“ war in aller Munde und Einladungen zur App die heiß begehrte Ware.
„Live Unterhaltung“ mit echten Menschen, zu jedem Thema, so könnte man Social Audio bezeichnen. Es finden ständig unzählige „Räume“ mit Unterhaltungen in allen Sprachen statt. Wer mag, kann einen eigenen Raum zu seinem Lieblingsthema öffnen, sich in laufende Räume einklinken, mitreden oder einfach nur zuhören. Ein bischen wie unzählige, öffentlich zugängliche Zoom Räume, nur ohne Bild. Das entspannt und senkt die emotionale Hürde, es einfach mal auszuprobieren.
Ich war sofort Feuer und Flamme und wollte einen eigenen, regelmäßigen Raum anbieten. Doch zu welchem Thema? Und es sollte leicht sein, am besten ohne, dass ich mir etwas ausdenken oder vorbereiten musste. Und das war die Geburtsstunde des „Dankbarkeitsraumes“ auf Clubhouse, den es gut 2 Jahre später immer noch fast jeden Wochentag um 08:00 Uhr dort gibt.
Das Konzept ist so einfach wie bestechend: Alle Menschen sind im Raum willkommen, und wer mag ist eingeladen aus dem Moment heraus zu erzählen wofür er oder sie eben gerade jetzt dankbar ist. Da ist alles erlaubt, was auch immer gerade lebendig ist und oft sind es auch gerade sehr alltägliche Dinge, wie der Kaffee am morgen, das warme Bett, gesund zu sein, Freunde zu haben oder eben auch besondere oder einzigartige Erlebnisse.
Als Moderator höre ich gut zu und biete dann im Anschluss eine Reflektion an, das bedeutet, dass ich in eigenen Worten wiederhole, was ich an Dankbarkeit von der Person gehört habe. Das verstärkt den Effekt und vermittelt ein Gefühl von willkommen sein und gehört werden.
Nach Monaten der morgendlichen Moderation wurde es mir alleine zu viel und es bildetet sich ein ModeratorInnen Team, welches inzwischen rund 10 engagierte Menschen umfasst, die abwechselnd fast jeden Wochentag ab 08:00 Uhr ehrenamtlich diesen Raum moderieren. Aus der reinen Freude an der Energie der Dankbarkeit.
Welche Intensität und Tiefe sich mit den Menschen hier entwickeln würde, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Viele Menschen kamen und kommen fast täglich über lange Zeiträume und es gab ein zunehmendes Gefühl von „Bekanntheit“. Lebensgeschichten wurden geteilt, Menschen die Partner verloren hatten, Krankheiten oder Sucht überwunden, Kinder bekommen und verschiedenste große und kleine Herausforderungen gemeistert hatten. Es traf einen ganz tiefen Nerv und über die Dauer teilten viele, wie der Raum ihre Tage bereichert hatte und oft einen nachhaltig positiven Einfluss auf ihr Leben und befinden hatte.
Francis Bacon hatte definitiv recht: Dankbar sein ist ein Kraftquell! Sich darauf zu besinnen, was gerade gut und erfüllt ist, auch und gerade wenn vielleicht nicht alles optimal im Leben ist (wann ist es das schon) hat einen nachhaltigen Effekt und macht glücklich, wacher und bewusster. Wow! Es ist eine Sache das zu lesen und eine andere es wirklich und wahrhaftig zu erfahren.
Und jetzt zurück zu meinem gerade erlebten Wochenende:
Wie in vielen anderen Clubhouse Räumen auch, gab es auch im Dankbarkeitsraum irgendwann die Idee: Lasst uns mal „live“ in Echt und in Farbe treffen! Ein großes JA bei vielen und so fand tatsächlich im Sommer 2022 erstmalig in Frankfurt ein live Treffen der Dankbarkeitsgemeinde statt. 15 Menschen trafen sich, hatten eine riesen Freude und stellten fest: Wir kennen uns schon, obwohl wir uns noch nie persönlich begegnet sind. Aus der Begeisterung trafen wir uns 2 Monate später in Hannover und jetzt am vergangenen Wochenende schon zum dritten Mal in Wien.
Gerade gestern wieder heim gekehrt, bin ich immer noch ganz berührt und beflügelt von den gemeinsamen Tagen. Lediglich eine Person hatte ihren Wohnort in Wien, bzw. überhaupt in Österreich, andere reisten aus ganz Deutschland mit bis zu 1000km Weg an um für das Wochenende dabei zu sein. Einfach so, aus Spaß am Kontakt und dem Zusammensein.
Wir saßen zusammen, lachten, aßen und redeten über alles was uns in den Sinn kam und berührte. Robert, unser Wiener Teilnehmer hatte sich ins Zeug gelegt um einen Top Heurigen auszusuchen für den Abend, eine absolut einzigartige Stadtführung zu organisieren und ein Mittagessen mit dem nachweislich besten Wiener Schnitzel der Stadt, und das in einem Separee, in dem wir uns auch noch in Ruhe unterhalten konnten, magisch.
Der Höhepunkt: Unsere „live“ Dankbarkeitsrunde am Tisch: Reihum teilte jede:r aus dem Moment, wofür er oder sie gerade Dankbar war und eine andere Person aus der Runde reflektierte, also wiederholte nochmal in den eigenen Worten, was angekommen war. Das hört sich für einige sicher seltsam an, denn es ist ungewohnt. Und doch war es der berührendste Moment des ganzen Wochenendes mit der höchsten Intensität und Nähe die zwischen uns entstand. Es ist so ungewöhnlich eben nicht in den üblichen „Smalltalk“ zu verfallen, sondern etwas zu tun was, so simpel wie es klingt, anders ist, was lebendig, nah und verletzlich ist und wirklich mit UNS, mit den anwesenden Menschen zu tun hat.
Es hat eine Menge an Bedürfnissen erfüllt: Allen voran: Begegnung und Kontakt! Gesehen und gehört werden, Gemeinschaft, Zugehörigkeit ja eine regelrecht familiäre Art von Zugehörigkeit. Freundschaft, Freude, Feiern, Genuss, Leichtigkeit, Liebe, Glück, Entwicklung, Abenteuer, Spaß, Humor, Tiefe, Intensität, Harmonie, Sinn…. Und das sind nur die, die mir ganz spontan einfallen.
Ja, wenn ich diese lange Liste an erfüllten Bedürfnissen anschaue, wird mir klar, warum wir alle so glücklich, beschwingt und zufrieden waren und sofort ein viertes Treffen in München vereinbart haben. Das alles hat viele unserer tiefsten, menschlichen Sehnsüchte erfüllt. Wir allen wollen mit anderen auf diese Art in Verbindung sein. Ohne Barrieren, Scham und Angst und echt und authentisch, so wie wir sind, ohne eine Rolle spielen zu müssen, mit unseren Eigenarten, Stärken und vor allem auch Schwächen. Das alles war da gegeben. Einfaches Mensch sein mit Gleichgesinnten. Dankbarkeit bedeutet das Leben zu feiern. Und das geht auch ohne wilde Party mit viel Konsum und Alkohol. Es ist eine Frage der Achtsamkeit und der Präsenz. Die Entscheidung sich zu öffnen und Begegnung zu ermöglichen und zu geniessen. Hmmm, es ist schön, das alles noch mal so Revue passieren zu lassen.
Natürlich können wir nicht ständig weit weg in Urlaub fahren um solche einzigartigen Momente zu erleben, müssen wir zum Glück auch nicht. Das alles ist auch jeden Tag im Alltag in der Familie, mit Freunden, vor der Haustür im Supermarkt oder bei der Arbeit möglich.
Ein nettes Wort, ein Dankeschön, eine Wertschätzung und eine laut oder leise ausgedrückte Dankbarkeit.
Die Dankbarkeit, also das Anerkennen und Wertschätzen dessen was „ist“, ist dabei ein wahrer Zaubertrank, der obendrein nichts kostet und nur Vorteile hat. Als Freund der „Tiny Habits“, also der kleinen Gewohnheiten, die sich leicht ins Leben integrieren lassen, lege ich dir eine tägliche Dankbarkeitspraxis sehr ans Herz. Am einfachsten ist es, wenn du diese an eine schon bestehende Gewohnheit knüpfst, also etwas, das du ohnehin täglich tust: Unter der Dusche, beim Zähne putzen, beim ersten Kaffee oder dem Spaziergang mit deinem Hund. Und zu diesem Zeitpunkt kannst du dich täglich einfach kurz selbst erinnern: Wofür bin ich hier und jetzt gerade dankbar? Was ist gerade gut und erfüllt in meinem Leben?
Wenn du magst, kannst du es jetzt sofort ausprobieren, und hier unten im Blog als Antwort schreiben, wofür du gerade dankbar bist. Ich bin schon im voraus gespannt und dankbar für die Dankbarkeiten… 😉
Den Dankbarkeitsraum auf Clubhouse gibt es tatsächlich auch weiterhin, und wenn du jetzt total neugierig bist das auch mal auszuprobieren, dann findest du HIER alle Infos und Links die du brauchst um dir Clubhouse auf das Handy zu holen und den morgendlichen Dankbarkeitsraum zu finden. Ich freue mich sehr, wenn wir uns dort hören…
Dankbare Grüße
Jürgen
Ich bin gerade sehr dankbar für Ärzt:innen und Freund:innen die mir helfen, mich unterstützen, Menschen, die an mich denken und mir herzliche Nachrichten schicken. Ich bin dankbar, dass sich Räume öffnen, die neue Perspektiven ermöglichen und damit Ängste von mir nehmen. Ich bin dankbar für Verbindung und fürs Leben mit all seinen Stolpersteinen, die immer wieder Entwicklung möglich machen. Ich bin dankbar für den Dankbarkeitsraum, die Menschen, die ich darüber kennenlernen durfte, die Live-Treffen und das großartige Geschenk der Begegnung. Ich bin dankbar für dich, Jürgen, der du mit deiner Idee und Umsetzung einen so wertvollen Samen gelegt hast, der blüht und blüht und blüht und …
Herzensgrüße, Martina
Ich bin gerade sehr dankbar, dass ich den heutigen Tag entspannt genießen kann. Die Sonne scheint mir warm ins Gesicht und ich habe keine Verpflichtungen. Ich bin dankbar, dass ich in Freiheit leben und mir meine Zeit so einteilen darf, wie es gerade passt.
Ich bin dankbar für meine Familie, insbesondere für meinen treuen Lebenspartner, mein liebes Mütterchen, meinen wunderbaren Sohn und die fröhlichen Enkelkinder. Ich bin glücklich und dankbar für jeden Moment den wir miteinander verbringen.
Und ich bin dankbar für den “Clubhouse Gratitude Tribe”, Menschen mit denen ich mich verbunden fühle, rund um den Globus.
danke, lieber Jürgen, das steckt mich auch an – dass ihr ein viertes Treffen plant und das in München „exits“ me. mit dem neuen Clubhouse-strukturen kämpfe ich noch ein wenig. dankbarkeit ist ein tiny habit, aber mein Hauptraum sind die Genekeys…… krieg ich trotzdem die Info, wann und wo ihr euch in München live trefft.? seid herzlich gegrüsst aus Gauting bei München