Mein Großvater, seine Last und Heilung, die Generationen dauert
Hallo Leute,
heute schreibe ich euch einfach mal davon, wie mein Tag war, weil er so intensiv war. Es ist so viel passiert – eigentlich reicht es für fünf Newsletter. Ich versuche, es kurz zu machen.
Ich will nicht behaupten, dass das ein typischer Tag war, dass jeder Tag so ist, und trotzdem gibt er einen guten Einblick in das, was gerade so bei mir los ist.
Der Tag begann mit einer Dyade (eine Meditation zu zweit), in der mir mein verstorbener Großvater „begegnet“ ist. Seit zwei Jahren „taucht er immer wieder auf“ – in der letzten Woche besonders intensiv. Von ihm habe ich viel Schmerz, Leid und Verbitterung übernommen. Doch heute Morgen hat er mir, nach vielen Prozessen – und mir kommen die Tränen, während ich das schreibe – gesagt, dass er nach über 40 Jahren bereit ist, seine Last wieder selbst zu tragen.

Wow.
Ich bin gerade sprachlos, während ich das schreibe. Es ist so groß, es ist noch nicht integriert. Ich weiß noch nicht, was das für mein Leben bedeutet, aber es ist groß. Und es ist das Ergebnis von vielen Dyaden-Meditationen, GFK-Prozessen und systemischen Aufstellungen.
Nach über 40 Jahren ist er bereit. Jetzt kann er seine Last wieder selbst tragen.
Was mich am meisten berührt: Ich war lange wütend, dass er mir diese Last einfach übergeben hat. Doch heute hat er mir „gesagt“, dass er so viel getragen hat, wie er konnte. Sein ganzes Leben lang hat er es getragen – aber es war einfach mehr, als er (er-)tragen konnte. Deshalb ist nach seinem Tod noch etwas „übrig geblieben“.
Er ist nicht „fertig geworden“. Seine Lebenszeit hat nicht ausgereicht, um diese Last abzutragen. Und auch das berührt mich so sehr. Denn ehrlich gesagt war ich immer ein bisschen sauer, dass er mir das alles dagelassen hat und sich nicht gekümmert hat. Jetzt zu hören:
„Hey, ich habe mein Möglichstes getan. So sehr, dass ich auch keinen Raum mehr für irgendjemanden hatte.“
Das verändert etwas in mir.
Ich habe ihn nie kennengelernt. Er ist früh gestorben. Doch er muss als sehr schwierig wahrgenommen worden sein, weil er so wenig Raum für sich und andere hatte – weil die Last so schwer war.
Wow.
Es gibt noch so viel mehr zu erzählen von heute, aber ich merke, dass der Newsletter schon lang genug ist. Ich belasse es also erst einmal dabei – und lade euch ein, auch weiter dranzubleiben an euren Themen. Es gibt noch soooo viel zu entdecken!
Macht weiter Dyaden, geht weiter in Prozesse. Es ist einfach unglaublich, was da alles passieren kann.
Wer sich noch tiefer in einen Prozess vertiefen möchte: John Kinyon, der im April bei uns ist, hat letzte Woche einen Demo-Prozess durchgeführt. Es ging zwar um ein anderes Thema – zwei Freundinnen – aber es gibt einen guten Eindruck der Arbeit, die wir machen. Wer Lust hat, kann hier reinschauen.
Und wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja schon am 2. April mit John, wo wir viele solcher Prozesse machen werden – um innere und äußere Anteile zu erforschen, vielleicht sogar Anteile mit Verstorbenen, um daraus Kraft, Energie und Heilung für uns und andere zu schöpfen.
Ich bin mal wieder selbst geflasht von dieser Arbeit, die wir da machen.
Im Dienstagsclub hatte ich versprochen, einen anderen Prozess zu teilen – darüber, warum es mir so schwerfällt, mich zu entscheiden, ob ich bestimmte Socken wegschmeiße oder nicht. Diesen Prozess teile ich dann beim nächsten Mal.
Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
Alles Liebe
Iris